Der Zustand des Hallwilersees

Haben Sie sich schon gewundert, was die roten Bojen auf dem See bedeuten? Daran sind die Belüftungsschläuche der Seebelüftungsanlage angeschlossen. Der Hallwilersee leidet nämlich an akuter "Atemnot".

Seebelüftungsschema

1985 setzte der Kanton ein Hallwilersee-Sanierungsprojekt in Gang. Dessen zweite Etappe läuft 2003 aus. Eigentlich bestand die Hoffnung, der See werde sich bis dannzumal weitgehend erholt haben. "Wir haben eindeutige Beweise für die Besserung", betont Marcel Schmid, Chef der Sektion Gewässer und Betriebsabwasser im Baudepartement. So konnte der Phosphatgehalt - ein Zeichen der Überdüngung - von 250mg/l auf 50 bis 60 mg/l reduziert werden. Das Ziel sind 30mg/l.
Trotzdem muss Marcel Schmid zugeben: "Ab 10 bis 15 Meter Tiefe gibt es keinen Sauerstoff mehr. Der See macht uns Sorgen".

Boje

Extrem stark trat dieses Jahr die Burgunderblutalge auf: Nicht nur das Wasser, sondern zeitweise sogar die Schwäne auf dem See waren rot gefärbt. Der Anblick ist schlimmer, als es wirklich ist. Nach heutigen Erkenntissen ist das Auftreten des "Burgunderblutes" kein schlechtes Zeichen. Mit dem Rückgang des Phosphorsgehaltes sollte die Alge eigentlich verschwinden. Sie könnte aber wieder auftreten, wenn der See in einen schwächer überdüngten Zustand übergehe, sagen die Fachleute.

Hallwilersee im Winter

Wie immer während der Winterzeit hat man mittlerweile anstelle der Zuleitung von Sauerstoff ("Beatmung") die künstliche Wasserumwälzung ("Belüftung") in Gang setzt. Das erklärt auch die Luftblasen in der Nähe der Bojen. Sehr willkommen wäre eine natürliche Umwälzung, sprich Stürme; sie würden Sauerstoff in die unteren Wasserschichten bringen. Leider war auch dieser Herbst nicht sehr windreich. Im kommenden Frühling muss man sich laut Schmid aber grundsätzlich Gedanken über die weiteren Massnahmen machen.

Quelle: Aargauer Zeitung 8.11.2001


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